Das Saarland ist mit ca.1 Millionen Einwohnern und 24 Kliniken (∼250.000 stationäre Aufnahmen pro Jahr) ein Bundesland, in dem regionale Initiativen zur Infektionsprävention und Kontrolle nachhaltig wirksam sein können und das sich gut für epidemiologische Untersuchungen zum Vorkommen von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen eignet. 2010 wurde von Prof. Matthias Herrmann (bis 2016 Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene und Leiter der Medizinaluntersuchungsstelle am Universitätsklinikum des Saarlandes) in enger Zusammenarbeit mit Frau Dr. Renate Klein vom Ministerium für Gesundheit im Saarland ein regionales MRSA Netzwerk ins Leben gerufen. Neben der Bereitstellung fundierter Informationen zu MRSA im Sinne eines kontinuierlichen Wissenstransfers, v.a. auch zur Indikation und Durchführung der MRSA-Dekolonisationsbehandlung, war eines der übergreifenden Netzwerkziele, Schwachstellen bei der intersektoralen Versorgung innerhalb der Behandlungswege von Patienten, zwischen verschiedenen Einrichtungen und auch am Übergang zwischen stationärer und ambulanter Therapie zu identifizieren und zu überwinden.
Inzwischen wurden aus dem MRSAar/Netz die Ergebnisse von mehreren wegweisenden Prävalenzstudien publiziert, deren Durchführung vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde. Das MRSAar/Netz wurde Ende 2016 in das InfectioSaar Netzwerk überführt.